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Diesmal waren als Referenten Till Beckmann von Jaguar Deutschland und Heiner Stertkamp von der Jaguar Association Germany (JAG) dabei, um von der Wiederauffindung und Zuordnung von über 350 originalen Jaguar-Lacktönen zu berichten, was allerdings gar nicht so einfach war: Es wechselten die Nummern, die Anbieter, die Produktionsorte – mit der Überraschung, dass manche Farben bei gleicher Nummer vollkommen anders aussehen! Hier sei auf die kompetente Unterstützung der Vereine hingewiesen – ein originaler Auftritt ist fast immer wieder hin zu bekommen.
Das ist natürlich auch ein Kernpunkt der Charta von Turin, die im Oktober 2012 verabschiedet wurde. Im Handbuch der FIVA dazu taucht Book als Referent für das „Paint Chapter“ auf. Der Leitfaden wird soeben auch in die deutsche Sprache übersetzt.
Dieses Handbuch bietet dem Fahrzeugbesitzer eine Richtlinie zur Behandlung seines Fahrzeugs als historisches Kulturgut. Dabei wiegt der Erhalt der Originalsubstanz mehr als das Neue. Da es mit historischen Materialien allerdings Schwierigkeiten geben kann, was zum Beispiel die Verwendung inzwischen verbotener Zutaten angeht, hat man sich bei Glasurit nun auf ein besonderes Terrain hervorgewagt: Der gewollte Makel an einer neuen Oberfläche, die sich so unmerklich in ihre originale Umgebung einpasst. Sprich: Der gut erhaltene Lack von 1960 wird bei einem Unfall partiell beschädigt, zum Beispiel durch eine eingedrückte Tür. Die Lackprofis versuchen nun, die Reparaturfläche künstlich so zu altern, dass der Auftrag einer neuen Lackschicht im Umfeld überhaupt nicht mehr auffällt.
Als Beispiele waren zwei Fahrzeuge vor Ort. Ein Jaguar Mk. IX von 1960 in Grau-Metallic, außerdem ein Bahama-blauer VW Käfer 1302 von 1971 aus Familienhand, der hier und da mal bei lackiert wurde, aber im großen Eindruck eine unwiederbringliche Patina präsentiert. Auf mehren Karosserieteilen konnte man die verschiedenen Ansätze betrachten, mit denen die Lackspezialisten sich den alten Oberflächen annähern. Im Prinzip also eine mangelhafte Lackierung mit Ansage, für die ein Leitfaden entstehen soll, den die weit verbreiteten Glasurit-Classic-Partner demnächst zur Hand haben wollen, um solche erhaltenden Maßnahmen an originalen Fahrzeugen umzusetzen.
Wer sich davon selbst ein Bild machen möchte, der findet Glasurit auf der Techno Classica 2018 vom 21. bis 25. März in Essen, Halle 2.0, Stand 115.
]]>Diesmal hatte Jürgen Book, Chef der CCC-Sparte, „Classic-Car-Colours“, wieder ganz besondere Referenten in der Diskussion. Über 120 geladene Gäste waren dazu gekommen – keine Frage, die Veranstaltungen in der größten Farbenfabrik des Kontinents haben sich in der Szene herumgesprochen.
Glasurit, heute eine Tochter der BASF, hat eine große Tradition zur Lackiertechnik im Automobilbau. Irgendwann wurde den Verantwortlichen bewusst, dass man in Hiltrup über ein Farbtonarchiv von über 230.000 unterschiedlichen Mustern verfügt. Einzig die Zuordnung zu historischen Vorbildern und Farbnummern bleibt dabei zumeist eine Detektivarbeit.
Gemeinsam mit der FIVA, dem internationalen Dachverband für alle Clubs zu historischen Fahrzeugen, zieht man nun in Hiltrup seit 2016 gemeinsam an einem Strang.
Daher konnte Jürgen Book auch illustre Gäste begrüßen: Neben Prof. Dr. Mario Theissen, dem FIVA-Vizepräsidenten, sprach auch Frank Reichert, Chef der ADAC-Klassikabteilung.
Die technische Entwicklung in der Lackfabrikation stand im Vordergrund des unterhaltsamen Abends auf dem akribisch gesicherten Werksgelände.
Was ist Lack überhaupt? Eine Frage, die nur wenige wirklich beantworten können. Jürgen Book stellte heraus, dass viele alte Technologien nicht nur technisch überholt, sondern auch nicht mehr zu reproduzieren sind. Ein prominentes Beispiel ist dafür der oft verbrämte „Nitro-Lack“ den viele Originalitäts – Fetischisten wollen, aber gar nicht so richtig wissen, warum. Technisch ist das sehr empfindliche Verfahren längst überholt, nach Umweltaspekten inzwischen undenkbar, außerdem hat Glasurit Substanzen kreiert, die optisch keinen Unterschied bieten, technisch aber haushoch überlegen sind.
Mario Theissen, einst Motorsportchef bei BMW, diskutierte die aktuelle Marktsituation. Viel Geld sei im Umlauf, Manipulationen und Spekulationen gingen einher. Besonders läge ein Augenmerk auf China, wo zurzeit noch die Gesetzgebung die Einfuhr von Gebrauchtwagen untersage – aber Unzählige bereits auf die Öffnung des Marktes hofften.
Längst habe sich bei den Begehrlichkeiten die Carta von Turin durchgesetzt. Damit verdrängt der original erhaltene, patinierte Klassiker das top-restaurierte Modell vom Thron. Und genau hier setzt Glasurit inzwischen an. Technologien werden mittlerweile in Hiltrup entwickelt, die eine Oberflächenreparatur ermöglichen, deren Ergebnis dem strapazierten Original mit allem Charme der Patina entspricht. Und das ist erst der Anfang!
Jedenfalls ist Glasurit nun offizieller Partner der FIVA zu allen Fragen einer originalen Oberfläche, sei es im konservierten Zustand aus Jahrzehnten, sei es im Neulack mit Originalfarbton und mit perfekt gealterter Oberfläche – das bleibt spannend!
Die Entwicklung der Lackierung vom Kutschenbau bis in die Moderne kann man übrigens am Glasurit-Stand auf der Techno Classica in Essen erleben.
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