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Le Mans – Das Klassiker-Magazin der Oldtimer-App.com https://www.oldtimerapp.com Aktuelles zu Oldtimern und Youngtimern Wed, 13 May 2020 19:10:32 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=5.4.15 Das Auto ohne Grenzen https://www.oldtimerapp.com/?p=2488 https://www.oldtimerapp.com/?p=2488#respond Wed, 13 May 2020 19:10:32 +0000 http://www.oldtimerapp.com/?p=2488 Neulich sah ich bei einem Freund auf dem Hof ein Gefährt, das ich nahezu vergessen hatte. Es war kein Cisitalia, Betone oder eine andere seltene automobile Nadel im Heuhaufen – es war ein Citroen Visa. Wann ich zuletzt einen in freier Wildbahn gesehen hatte – ich konnte es nicht sagen, aber der kleine Franzose ist selten geworden. Ganze 12 Exemplare werden auf einer bekannten Online-Feilschplattform angeboten. Meine Neugierde war geweckt.

Bereits 1981 kam ein umfassendes Facelift und ersetzte die knorrige Kunststofffront

Anfang der 1970er Jahre suchte man bei Citroen nach Ideen für einen Nachfolger des 2CV – klein, günstig und simpel sollte er sein. Da Fiat für den 127er ebenfalls Ersatz suchte, konstruierte man gemeinsam drauf los. 1974 aber fand dieses Joint-Venture ein Ende, denn der angeschlagene Citroen Konzern suchte Schutz unter den Fittichen von Peugeot und beschritt den Weg zur PSA Gruppe. Optisch an den GS angelehnt, kam der 3,70 lange Winzling mit 4 Türen serienmäßig im September 1978 zur Welt.

Ein luftiges Erbe – die Versionen Special und Club trugen den um 50 Kubik erstarkten 2CV Motor mit 34PS in der Brust. Knappe 130km/h waren drin nachdem man von 0 auf 100km/h 30 Sekunden wartete

Den Versionen Special und Club, wie unser Protagonist, vererbte der 2CV sein luftgekühltes Motörchen – 2 Zylinder Boxer, aber um ganze 50 Kubikzentimeter erstarkt, wollten die 34 Pferdchen dennoch keine Rakete aus dem Entennachfolger machen und so traute man sich nicht mal ansatzweise das Leistungsgewicht zu berechnen, wenn vier normal genährte Europäer hinter den vier Türen Platz nahmen – ganz zu schweigen davon, das die Zuladung ganze 300kg betrug. Die Fuhre beschleunigte immerhin auf fast 130 km/h auch wenn es bis zur 100 bereits 30 Sekunden dauerte. Wer Ambitioniertes im Sinn hatte, griff zum Peugeot Motor – vier Zylinder, 1.000 Kubik und 50 PS – darüber lässt sich bei 770kg reden. Der Geheimtipp unter Kennern aber, war der 1,7l Dieselmotor. Kräftig und voller Drehmoment wurde für den schweren Motor der Vorderwagen umkonstruiert, sodass nun auch größere Benziner Platz fanden und die Freiheit auf Rädern beflügelten. Im Innenraum ging es sachlich zu. Zwar spürt man die Seitenneigungskräfte bei Kurvenfahrten ähnlich wie in einer Ente, Platz ist dafür aber in der kleinsten Hütte.

Sachlich und funktional aber Platz für 4 Erwachsene – unser Modell aus 1986 kommt glücklicherweise ohne Bedienungssatellit aus, der in der ersten Serie für Verwirrungen sorgte.

Das markante Design des designierten Entennachfolgers sollte an den GS anschließen

Nucleaire? – Non merci – in den 1980ern europäischer Zeitgeist, den man gern am Heck zeigte

Der berühmt berüchtigte „Bedienungssatellit“ mit dem die Konstrukteure auch dem Visa seine Eigenheit in Sachen Armaturen-Bedienung schenken wollten, setzte sich glücklicherweise nicht durch und so hat unser Modell aus dem Jahr 1986 wieder Hupe, Blinker, Licht und Co am ergo-logisch rechten Fleck. Bis zum Produktionsende im Oktober 1988 kamen noch unzählige Versionen und Ideen auf den Markt – von der Cabrio Limousine – dem Plain Air, über den GTi oder sogar einer 4×4 Version Milles Pistes – der Citroen Visa kannte scheinbar keine Grenzen. Diese zeigte ihm dann aber vielleicht die Ente auf, denn schlussendlich wurde sie zwei Jahre länger gebaut und überlebte damit ihren eigenen Nachfolger.

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Ein in Deutschland fast unbekanntes Sportcoupé https://www.oldtimerapp.com/?p=2110 https://www.oldtimerapp.com/?p=2110#respond Mon, 09 Jul 2018 12:34:37 +0000 http://www.oldtimerapp.com/?p=2110 DB Deutsch & Bonnet HBR 5 Coach von 1958

Beim 6. Schumann Classic Day am Sonntag, 8. Juli in Dortmund-Hörde war auch eine ausgesprochene Rarität aus Frankreich zu erleben: ein DB Deutsch & Bonnet HBR 5 Coach von 1958. Dieses Sportcoupé aus Champigny, im Osten von Paris, wurde von 1954 bis 1961 in gerade einmal 430 Exemplaren gefertigt.

Keine Wunder, dass es in Dortmund den Jury-Preis der sachverständigen Ingenieure der Schumann-Gruppe für sich erringen konnte. www.schumann-classic-day.de

Wir von der Oldtimer-App.com, PR-Partner und Moderatoren dieser jährlichen Großveranstaltung im Dortmunder Süden, nutzten die Gelegenheit, mit dem Besitzer Dr. Norbert Gelleschun einmal über dieses sehr spezielle Automobil mit seinem ganz eigenen, unverkennbaren Motorsound zu sprechen.

Den „Vistadome“, das vordere Panorama-Dach aus Plexiglas, gab es nur in der Luxusversion. Die Rennwagen wurden außerdem ohne jeden – gewichtstreibenden – Chrom-Zierrat geliefert.

„Die meisten Coupés dieser Kleinserie wurden in die Vereinigten Staaten geliefert. Aufgrund des schlechten Wechselkurses kostete das Auto in Deutschland so viel wie ein Jaguar E-Type Coupé, was in den USA ganz anders aussah“, wie der Besitzer aus Essen, eigentlich Abarth-Enthusiast, zu berichten weiß. Sein HBR 5 Coach war 1960, zwei Jahre nach der Produktion, auf der New York – Motorshow verkauft worden. Nach zwei Jahren der privaten Nutzung trat das Coupé in einer der damals beliebten kleinen Rennsportklassen bis 1000 Kubikzentimeter an, wo es gegen Abarth, BMW 700 und Co. in den Wettbewerb ging. Danach verschwand der DB in der Versenkung und tauchte schließlich vor 12 Jahren in einer Scheune in Texas wieder auf. Ein echter „Barn Find“ in rot und silber, rundum von Kampfspuren seiner aktiven Karriere übersät, aber noch mit dem orignalen Motor. Nach dem Reimport nach Europa wurde das Coupé in der Schweiz bis auf die letzte Schraube zerlegt und in vierjähriger Arbeit restauriert. Da zeitgenössische Fotos erhalten sind, konnte es in den Ursprungszustand mit crèmeweißer Lackierung zurückversetzt werden. Es gibt wohl ein großes DB-Register, in dem alle je gebauten Fahrzeuge verzeichnet sind!

Christof Schumann von der Schumann-Gruppe, Moderator Achim Gandras von der Oldtimer-App.com und Dr. Norbert Gelleschun (v. re. n. li.) bei der Übergabe des Jurypreises beim 6. Schumann Classic Day in Dortmund-Hörde.

Dr. Gelleschun sah einen DB, ihm damals noch ganz unbekannt, erstmals 2002 in Le Mans, als er im Abarth das historische 24-Stunden-Rennen fuhr und in der Jahrgangsklasse darunter das nur 650 Kilogramm leichte Coupé mit dem charakteristischen Sound erlebte.

„Der hat übrigens mit dem luftgekühlten Zweizylinder-Boxer von Panhard zu tun. Mit erhöhter Kompression und geänderten Steuerzeiten aufgrund einer schärferen Nockenwelle, dazu einem Doppelvergaser, entlockten die Ingenieure von DB dem 850ccm-Motörchen immerhin 60 PS.“

Aber vor allem die Desmodromik, eine Zwangssteuerung der Ventile, die durch Ducati später Weltruhm erfuhr, sorgt für einen Klang, der ganz und gar eigenständig einher kommt.

Zehn Jahre machte sich der Dentist auf die Suche, bis er endlich, nach langen Verhandlungen, das Coupé 2012 in Frankreich erwerben konnte.

Die französische Rarität verfügt über Plexiglashauben an den vorderen Scheinwerfern. Alle Fotos: Oldtimer-App.com

Aber kehren wir einmal zurück zu den Ursprüngen.

Dr. Gelleschun: „Charles Deutsch (1911-1980) und René Bonnet (1904-1983) arbeiteten seit 1936 zusammen, hatten 1938 die eigene Firma gegründet. Die Spezialisten der Aerodynamik verschrieben sich dem Bau von Rennwagen und fertigten Barchetten mit Citroen Traction Avant-Technik. Nach dem Krieg setzten sie auf die Antriebstechnik von Panhard und wurden in der kleinen Klasse sehr erfolgreich. Die Zweizylinder wurde gegen Ende der 50er Jahre jedoch zunehmend unattraktiv. Im Dissenz über den Weg in die Zukunft zerstritten sich die beiden Konstrukteure und beendeten 1961 ihre Zusammenarbeit. Charles Deutsch ging als Verwaltungschef nach Le Mans, René Bonnet fertigte erst unter eigenem Namen Sportwagen wie den „Djet“ mit Renault-Gordini-Vierzylinder, um schließlich 1964 an die Firma Matra (Mécanique Avion TRAction) zu verkaufen. Es folgten der 530, der Bagheera und Murena. Matra entwickelte ab 1982 die erste Großraumlimousine, die ab 1984 als „Renault Espace“ gebaut wurde. Renault sah in den Matra-Coupés eine direkte Konkurrenz zu den eigenen Alpine Renault, weshalb die Sportwagenproduktion bei Matra zugunsten des lukrativen Espace-Auftrages eingestellt wurde.

Klassisches Interieur eines kleinen Sportcoupés mit Rundinstrumenten von Jaeger.

Der luftgekühlte Zweizylinder-Boxer von Panhard wurde bis auf 60 PS leistungsgesteigert.

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Neueröffnung der Toyota-Collection in Köln https://www.oldtimerapp.com/?p=1952 https://www.oldtimerapp.com/?p=1952#respond Thu, 23 Nov 2017 23:32:20 +0000 http://www.oldtimerapp.com/?p=1952 Am Donnerstag wurde feierlich am Toyota-Hauptsitz in Köln-Marsdorf die Toyota-Collection eröffnet, die fast 60 Klassiker aus Fernost zeigt und die somit einen repräsentativen Querschnitt durch die Geschichte der Weltmarke offenbart, wie er so kein zweites Mal in Europa zu sehen ist. Wir von der Oldtimer-App waren dabei und haben Bilder und Hintergründe mitgebracht.

Tom Fux, Dr. Ralf Heinen und die Familie Pichert (v. li.) schnitten gemeinsam das rote Band durch: Die Toyota Collection ist eröffnet! Fotos: Achim Gandras

Toyota Deutschland-Chef Tom Fux ließ es sich dabei nicht nehmen, persönlich die Sammlung zu eröffnen. Mit dabei hohe Repräsentanten aus Japan, außerdem der Kölner Bürgermeister Dr. Ralf Heinen und natürlich die Familie Pichert aus Hartkirchen bei Passau, ohne die das alles gar nicht möglich geworden wäre.

Peter Pichert, der leider 2016 verstarb, war einer der ersten 26 Toyota-Händler in Deutschland, die ab 1971 den Markt erobern wollten. Aber Pichert verkaufte nicht nur Toyota, sondern begann auch recht früh, die Modelle der Marke zu sammeln. Über 100 sollten es werden, und es ist schon eine rührige Geschichte, dass darunter auch ein dunkelgrünes Corolla Coupé von 1971 ist. Es ist der erste Toyota, den Pichert damals verkauft hat. Jahrzehnte später zog er ihn aus einer Scheune gliederte ihn in die Sammlung ein. Und so sieht man die vielen kleinen Autos, die längst aus dem Straßenbild verschwunden sind. Damals noch selten verkauft, sind sie heute echte Raritäten, und wir können das mit unserer Datenbank beurteilen: Wie lange haben wir schon danach gesucht, um sie einmal zu fotografieren – in Köln-Marsdorf stehen sie nun in langen Reihen, dass es eine Freude ist.

Noch ein Geschenk zur Eröffnung von Familie Pichert an Tom Fux (re.) und PR-Chef Thomas Schalberger.

Aber auch die großen Wagen sind dabei, luxuriöse Crown, hartgesottene Land Cruiser und gleich zwei echte Ikonen. Zwei von vier Toyota 2000 GT von 1967 in Deutschland, zwei von lediglich 351 jemals gebauten Coupés der Extraklasse, die heute siebenstellige Preise erzielen.

Toyota hat aber auch seine erfolgreichen Renn- und Rallyewagen ausgestellt, bis in die Formel 1 und hin zum Rennwagen der 24 Stunden von Le Mans.

 

 

Corolla Coupé von 1977. Inzwischen selten wie eine Blaue Mauritius.

Superselten: Toyota Sports 800 von 1966. Hat ein kleines bist was vom DKW Monza, finden wir…

Und die Phalanx der aktuellen Renn- und Rallyesportmodelle.

 

Toyota Corona von 1970. Schon mal gesehen?

 

Cooler Rücken: Corona Mk II von 1975.

 

Die Celica GT von 1973 darf nicht fehlen.

 

Crown 2,8 vor anderen Modellen der 80er Jahre.

 

Toyota 1000 Kombi… Vielleicht der Letzte seiner Art?

]]> https://www.oldtimerapp.com/?feed=rss2&p=1952 0 Historischer Motorsport und nostalgisches Reisen an der Côte d’Azur https://www.oldtimerapp.com/?p=1594 https://www.oldtimerapp.com/?p=1594#respond Thu, 15 Dec 2016 12:26:03 +0000 http://www.oldtimerapp.com/?p=1594 Genau passend zum scheußlichen Wetter da draußen, zu gepökelten Straßen und fest verschlossenen Garagen mit eingemotteten Klassikern, schickt uns unser Partner Udo Freialdenhofen von den Deutschen Oldtimer-Reisen einen Bericht aus diesem Oktober, von der Mistral-Histo-Tour 2016. Besonders spannend dabei ein Besuch auf der Rennstrecke Paul Ricard in Le Castellet. Aber lesen Sie selbst und erleben Sie diese Genussreise einmal mit…

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Das Wetter… Mon Dieu…

 Der Veranstalter: http://www.deutsche-oldtimer-reisen.de
Motorsport mit historischen Rennwagen ist faszinierend – für Fahrer und Zuschauer. Beim Reisen im Old- und Youngtimer entwickelt sich die Faszination historischer Mobilität auf völlig andere Art und Weise. Historisches Rennen und Reisen aus der Region Aachen trafen sich Anfang Oktober nahe der französischen Mittelmeerküste auf dem Circuit Paul Ricard in Le Castellet.

Der Impressario: https://de.wikipedia.org/wiki/Paul_Ricard

Die Rennstrecke:  https://de.wikipedia.org/wiki/Circuit_Paul_Ricard

Die Aachener Scuderia M66 schickte bei den „Dix Mille Tours du Castellet“ gleich sechs historische Boliden in die Rennen, Deutsche Oldtimer-Reisen richtete sich mit neun zeitgenössischen Sportwagen, darunter Pretiosen wie Citroen SM, Ferrari 328 oder Opel Commodore, und einer Sechszylinder-Honda im Fahrerlager ein. Die besonders in Frankreich beliebten „Dix Mille Tours du Castellet“ waren das Ziel der einwöchigen Mistral HistoTour des Oldtimerreise-Veranstalters.

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Walter Röhrl sagte zum Lancia Rally 037: „Das ist für mich die perfekte Maschine gewesen.“ 

Der Meister: http://www.roehrl-walter.de/neu/erfolge/autos/lancia/index.html

Nur knapp 20 Kilometer von der Strandpromenade des schon leicht mondänen Küstenstädtchens Bandol an der Côte d’Azur entfernt, ist die 1970 fertiggestellte Motorsport-Rennstrecke  nahe der südfranzösischen Ortschaft Le Castellet im Département Var immer noch eine der schönsten der Welt. Der Kurs galt anfangs wegen seiner damals noch nicht üblichen Auslaufzonen als sicherheitstechnische Pionierleistung und Vorreiter der später so genannten „Retortenstrecken“. Das FIA-„Institut für Motorsport-Sicherheit“ verlieh der Anlage 2006 wegen ihrer vorbildlichen Sicherheitskonzeption als erstem Preisträger den FIA Institute Centre of Excellence Award.

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Der Circuit Paul Ricard wurde unter Mithilfe der Rennfahrer Henri Pescarolo und Jean-Pierre Beltoise in nur zehn Monaten entworfen und gebaut. Beeindruckend ist auch heute noch ihr Profil, das vor allem durch seine ungewöhnlich lange Mistral-Gerade (rund 1,6 km) geprägt wird. Und an diese lange Gerade in Richtung Küste erinnert auch der Name der Oldtimerreise „Mistral HistoTour 2016“.

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Le Castellet – für viele die schönste Rennstrecke der Welt

Ähnliches hatten bis dahin nur die Rennstrecken von Le Mans (mit der Hunaudières-Geraden) und Reims zu bieten, die allerdings außerhalb der Rennveranstaltungen öffentliche Land- oder Nationalstraßen waren. Deshalb war und ist Paul Ricard eine beliebte Teststrecke für die Teilnehmer des 24-Stunden-Rennens von Le Mans. Die leichte Rechtskurve am Ende der Geraden kann als „Mutkurve“ voll gefahren werden und heißt Signes nach dem nahegelegenen zeitweiligen Wohnort des Streckenerbauers Paul Ricard. Bei der Eröffnung 1970 galt die Anlage als neuer Maßstab für Rennstreckenführung und -sicherheit, mit damals noch seltenen Curbs (teilweise vierfarbig lackiert in blau, weiß, rot und gelb) und großen Kies-Auslaufzonen.

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Anfang Oktober steuerte die illustre Reisegruppe der „Mistral HistoTour“ mit Teilnehmern aus ganz Deutschland das in Frankreich höchst populäre historische Rennwochenende „Dix Mille Tours“ in Le Castellet an. Und gleichzeitig schickte hier die Aachener Scuderia M66 ein halbes Dutzend historische Porsche-Rennwagen ihrer Kunden auf die rund 5,8 Kilometer lange Strecke. Ausrichter Peter Auto lockte mit seinen historischen Rennserien wieder mehr als 250 Teams aus ganz Europa nach Le Castellet, die in die fünf verschiedenen Kategorien absolut fair um Sieg und Platzierung rangen.

Scuderia M66 trifft Mistral HistoTour

Schon beim ersten Rundgang durchs Fahrerlager, in dem jede Rennkategorie in eigenen Bereichen und einer schier unglaublichen Anzahl von weißen Pagodenzelten fast fürstlich residierte, fielen der Oldtimerreisegruppe die beiden Sattelzüge mit Aachener Kennzeichen auf. Schnell war eruiert, in welcher Box die „Öcher“ ihr Zuhause aufgeschlagen hatten und die erste gemeinsame Kaffeerunde nach dem Rennen der historischen Gruppe C-Wagen war vereinbart.

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Teamchef Uwe Niermann blickt auf langjährige motorsportliche Erfahrung und vor allem gelebte Automobilsportleidenschaft zurück. Freundlich und geduldig führte er die Besucher durch die Box, beantworte viele Fragen und war schon ein wenig stolz, mit dem Porsche 962 seines belgischen Kunden Nicolas D’Ieteren jetzt auch ein Gruppe C-Renner aus Zuffenhausen in der Betreuung zu haben. Nicht umsonst vertrauen zahlreiche internationale Rennsportler seit etlichen Jahren auf den Rundum-Service, den ein zusammengeschweißtes und perfekt eingespieltes Team sicherstellt.

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Fahr Dich glücklich, so das Motto. Das hat bei der Mistral Histo Tour 2016 mal wieder trefflich funktioniert!

Was steckt eigentlich hinter dem Kürzel M66, wollten die interessierten Gäste natürlich auch von Teamchef Uwe Niermann wissen. Denn seine Firma mit 22 Mitarbeitern und Standorten in Aachen und am Nürburgring heißt eigentlich Automobilzentrum Aachen. „Unsere Heimat ist der alte Aachener Schlachthof in der Metzgerstraße 66. Was lag also näher als Renngemeinschaft, auf Italienisch Scuderia M66 – kurz, knapp und prägnant“, so Niermann. Das komplett restaurierte ehemalige Schlachthofgebäude in Aachen bietet eine unvergleichbare Atmosphäre, in der Niermann und sein Team ihren Motorsport präsentieren. „Historische Architektur und historische Rennwagen – das passt“, ist Uwe Niermann überzeugt. Das fängt schon im stilvoll eingerichteten Empfangsbereich an, wo die Wünsche und Anregungen von Kunden und Besuchern entgegengenommen werden. Ebenso gerne trifft man sich hier, um sich ein wenig über die eigenen Fahrzeuge, motorsportliche Ereignisse oder die anderen Dinge des Alltags zu unterhalten.

M66 = Metzgerstraße 66

 http://www.automobilzentrum-aachen.de/index.php/unternehmen.html

In Südfrankreich betreute die Scuderia M66 neben dem Gruppe C-Boliden weitere Porsche vom Schlage 911 RSL (1974), pilotiert von Peter Mülder und dem Schweizer Christian Traber, 935 K3 (1979) und 550 A (1955), gefahren wiederum vom Belgier Nicolas D’Ieteren, 934/5 (1976), mit Hans-Jörg Hübner am Steuer, sowie einem 935 K3 (1980), mit der Besetzung Urs Beck und Jürgen Barth. Apropos, Jürgen Barth. Den unvergessenen Le-Mans-Gewinner von 1977 trafen die Reiseteilnehmer der „Mistral HistoTour“ am Circuit Paul Ricard zu einem kleinen ‚Benzingespräch‘. Barth und Udo Freialdenhofen von Deutsche Oldtimer-Reisen kennen sich über viele Jahre und somit war das „Meet & Greet“ mit der Rennfahrer-Legende Ehrensache.

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Citroen SM mit Maserati V6. Der passt hier gut hin!

Eingerahmt wurde dieser Höhepunkt der „Mistral HistoTour“ durch jeweils rund 1.000 Kilometer feinster Landstraßen und Pässe in Deutschland, der Schweiz und Frankreich. Nach dem Start im Schloss Reinach bei Freiburg im Breisgau führte die Route durchs Baslerland, die Französische und Schweizer Jura bis zum ersten Etappenziel in Annecy. Über kleinste Departemente-Sträßchen näherte sich die sportliche Reisegruppe Grenoble, von dort ging es über Sisteron durch die Berge bis ans Meer in Bandol. Die Rückreise zeigte die schönsten Seiten der Route Napoleon und der Route Grand Alps, umrundete den Genfer See an seiner schönsten Seite von Evian nach Vevey, ehe schließlich in Schopfheim im Südschwarzwald mit dem Hotel „Krone“ das Ziel des diesjährigen „Mistral HistoTour“ von Deutsche Oldtimer-Reisen erreicht wurde.

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Das legendäre Uhlenhaut-Coupé, der Mercedes 300 SLR von 1955 https://www.oldtimerapp.com/?p=1043 https://www.oldtimerapp.com/?p=1043#respond Tue, 29 Dec 2015 22:41:31 +0000 http://oldtimerapp.com/?p=1043 Du liebe Güte, wir haben tatsächlich mit unserer Oldtimer-Youngtimer-App-Seite auf Facebook die 3000er-Marke geknackt! Unglaublich. Wir möchten uns ganz herzlich bei Ihnen und Euch dafür bedanken!

Und nun haben wir natürlich überlegt, mit welch passendem Modell wir hier die Raketen steigen lassen können. Der richtige Knaller steht im Mercedes-Museum in Stuttgart. Das legendäre „Uhlenhaut-Coupé“, der 1955er 300 SLR mit Flügeltüren, der nie im Rennsport zum Einsatz kommen sollte.

Mercedes war 1955 in den schwersten Unfall der Rennsportgeschichte verwickelt, als Pierre Levegh am 11. Juni bei den 24 Stunden von Le Mans mit seinem Silberpfeil durch Mike Hawthorn von der Strecke gedrängt wurde und in einem Feuerball mitten in den Tribünen einschlug. 83 Menschen kamen mit Levegh ums Leben. Mercedes zog sich daraufhin noch während des Rennens komplett vom Rennsport zurück, mit einer Runde Vorsprung in Führung liegend. Hawthorn auf Jaguar wurde der traurige Gewinner.

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Nur auf den ersten Blick mit dem Serien-300 SL zu verwechseln: die beiden W 194 SLR Flügeltürer haben eine weit umgreifende Panoramascheibe im Heck, die hinteren Seitenfenster entfallen. Hinuntergelegte Rückleuchten auf Höhe der fehlenden Stoßstangen kommen dazu.

Nun stand er also in nur zwei Ausgaben in Stuttgart herum, der Reihenachtzylinder-Flügeltürer mit drei Litern Hubraum und 266 PS, gut für 290 Stundenkilometer. Rudolf Uhlenhaut, der Entwickler und Leiter der Rennsportabteilung, ließ kurzerhand ein Nummernschild dranschrauben und nutze den ungedämpften Rennwagen als Firmenauto. Die Kaltstarts inmitten der Stuttgarter Siedlung sind legendär, wenn der Rennmotor durch seine beiden kurzen Trompeten der Nachbarschaft um halb sieben bei klirrenden Fensterscheiben einen infernalisch guten Morgen wünschte…

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Zwei ungedämpfte Auspuffrohre wie die Trompeten von Jericho… Woher Uhlenhaut die Zulassung dafür hatte, tja, hm, kein Kommentar.

Uhlenhaut (1906-1989) war auch ein begabter Fahrer. Als sich der fünffache Weltmeister Fangio einmal über die lausige Abstimmung seines Silberpfeils beschwerte, schwang sich der Entwickler selbst hinters Volant und fuhr die Nürburgring-Nordschleife drei Sekunden schneller als der Champion aus Argentinien… Er solle halt noch ein wenig üben, so ist Uhlenhauts knapper Kommentar dazu überliefert.

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1952 mit 25.000 Umdrehungen: Der SOCEMA Grégoire… https://www.oldtimerapp.com/?p=1034 https://www.oldtimerapp.com/?p=1034#comments Sun, 20 Dec 2015 22:49:12 +0000 http://oldtimerapp.com/?p=1034 25.000 Umdrehungen pro Minute, und das im Jahr 1952… Der SOCEMA-Grégoire ist eine absolute Rarität aus jener Zeit, als man mit Gasturbinen in Automobilen experimentierte. Unser www.O-Y-App.com -Spezi Fredy Pillinger aus der Schweiz hat uns schon jede Menge interessante Fotos geschickt; hier nun eine Superrarität, wohl aus dem Museum in Le Mans, vielen Dank dafür!

Die SOCEMA in Paris (Société de Construction et d´Equipements Mécaniques pour l´Aviation – etwa: Gesellschaft für die Konstruktion und für technisches Zubehör in der Luftfahrt) stellte das interessante Coupé mit Hilfe von Jean-Albert Grégoire (1899-1992) auf die Räder. Der berühmte Konstrukteur hatte ab 1926 mit dem „Tracta“ das erste Serienauto mit Frontantrieb gebaut.

Das hier gezeigte Modell des SOCEMA Grégoire mit Gasturbine und etwa 100 PS wurde bei Hotchkiss in Aluminium gefertigt und war eine „stilistische Sonderleistung“, wie es der bekannte Motorjournalist Roger Gloor genannt hat.

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